Aktuelle Termine
"Maria sitzt am Rosenhag ...
vokal.isen
Francisco Carolinum, Festsaal
Romantische Weihnachten
Martha Matscheko | Sopran
Ensemble Concerto delle Donne
Antonia Ortner | Sopran
Anna-Maria Fischer | Mezzosopran
Andreas Lebeda | Klavier
Nach der prachtvollen Weihnachtshistorie vom Vorjahr nun eine stimmungsvolle Sammlung romantischer Weihnachtslieder: was von Schütz bis Bach und Händel noch öffentliche Inszenierung war, wird im 19. und 20. Jahrhundert zum Brauchtum und zur Privatsache. Um den Christbaum als Symbol dieses nunmehr vorwiegend im bürgerlich-häuslichen Rahmen zelebrierten Festrituals wird Weihnachten zum „romantischen“ Fest schlechthin: mehrere Generationen spät- und nachromantischer Komponisten werden parallel zur liturgisch-‚offiziellen‘ Kirchenmusik säkulare Weihnachtsmusik komponieren und weihnachtliche Stimmung in die Wohnzimmer, Salons und Konzerthäuser zaubern...
Programm
Anon./16. Jhdt. (Eichsfeld 1850)
Maria durch ein Dornwald ging
(Satz: Siegfried Strohbach)
Peter Cornelius (1824-1874)
aus Weihnachtslieder op.8 (Peter Cornelius) [1856]
Christbaum
Die Hirten
Christkind
Anon./18. Jhdt.
aus Bergerettes de Noël
Il n’est rien d’impossible
Cécile Chaminade (1857-1944)
Le Noël des oiseaux (Armand Silvestre) [1893]
Anon./18. Jhdt.
aus Bergerettes de Noël
Les Anges dans nos campagnes
Max Reger (1873-1916)
aus Schlichte Weisen op.76 [1912]
Der König aus dem Morgenland (Ernst Ludwig Schellenberg)
Beim Schneewetter (Anon.)
Knecht Ruprecht (Martin Boelitz)
Joaquín Nin y Castellanos (1879-1949)
aus 10 Villancicos españoles [1932]
Villancico Vasco
Villancico Castellano
Villancico de Cordoba
***
Anon./14. Jhdt.
Josef, lieber Josef mein
(Mönch von Salzburg, nach Resonet in laudibus / Satz: Siegfried Strohbach)
Max Reger
Maria am Rosenstrauch (Ernst Ludwig Schellenberg) [1915]
Christkindleins Wiegenlied (Dichter unbekannt) [1914]
Mariä Wiegenlied (Martin Boelitz) [1912]
Arvo Pärt (*1935)
Zwei Wiegenlieder [2002]
Рождественская колыбельная (I radila Syna)
Eesti hällilaul
Engelbert Humperdinck (1854-1921)
aus Weihnachtslieder [1898-1906]
Das Licht der Welt (Jakobi)
Christkindleins Wiegenlied (Des Knaben Wunderhorn)
Weihnachten (Adelheid Wette)
Anon. (Köln 1619)
Lasst uns das Kindlein wiegen
(Satz: S. Strohbach)
Roger Quilter (1877-1953)
The cradle in Bethlehem (Harry Rodney Bennett) [1945]
Charles Ives (1874-1954)
A Christmas Carol (Charles Edward Ives) [1897]
Samuel Barber (1910-1981)
aus: Four Songs op.13/4 [1925]
A Slumber Song of the Madonna (Alfred Noyes)
Hugo Wolf (1860-1903)
aus Spanisches Liederbuch [1889/1890]
Führ‘ mich, Kind nach Bethlehem (Heyse, nach Anonymous)
Ach, des Knaben Augen (Heyse, nach Juan López de Úbeda)
Die ihr schwebet um diese Palmen (Geibel, nach Lope de Vega)
Epiphanias (Goethe) [1888/1889]

Martha Matscheko © Reinhard Winkler
Martha Matscheko, geboren in Oberösterreich, erhielt ihren ersten Gesangsunterricht bei Birgit Heindler. Ab 2013 trat sie am Linzer Landestheater in mehreren Rollen als Solistin auf (u. a. Erster Knabe/Die Zauberflöte, Flora/The Turn Of The Screw, Yniold/Pelleas et Melisande). Sie studierte an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz bei Katerina Beranova sowie bei Edith Lienbacher und Angelika Kirchschlager an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Meisterkurse absolvierte sie u. a. bei Kurt Widmer, Michael Schade, Christiane Iven, Juliane Banse, Burkhard Kehring, Julius Drake und Helmut Deutsch. Sie ist Gewinnerin des Musica Juventutis Förderpreises, 2015 war sie Finalistin des Louis-Spohr-Wettbewerbs in Kassel.
In der Saison 2019/20 debütierte sie als Ida in der Fledermaus von Johann Strauß im Brucknerhaus Linz, 2020 sang sie die Titelrolle in der Oper Das Tagebuch der Anne Frank von Grigori Frid am Stadttheater Gießen. 2021 gab sie ihr Debüt in der Hamburger Elbphilharmonie als Xantippe im Pasticcio Die Geduld des Sokrates. 2022 war sie als Hedi (Zwei Herzen im Dreivierteltakt) und als Comtesse Fichtenau (Der Obersteiger) zu sehen; in der Saison 2023/24 wird sie die Rolle der Zelide in der Opéra-comique Wenn ich König wär‘ am Theater für Niedersachsen verkörpern. Im Mai 2023 gab sie ihr Debüt im Wiener Musikverein, in der Saison 2023/24 wird sie einen Liederabend im Wiener Konzerthaus gestalten.
Sie war u. a. Solistin in der Uraufführung der Kantate Blüh‘ auf, zertretnes Leben für Solosopran und Orchester von Till Alexander Körber und der Weihnachtskantate für Soli, Chor und Orchester von Claudia Federspieler.
https://www.marthamatscheko.com/

Antonia Ortner © Georg Hartl
Antonia Ortner ist in Innervillgraten in Osttirol aufgewachsen. Nach einem Studium der Germanistik und Romanistik an der Universität Wien wechselt sie an die Anton Bruckner Privatuniversität Linz, um sich dem Musikstudium zu widmen. Sie studiert zunächst Hackbrett bei Liudmila Beladzed sowie Gesang bei Petra Lang und Marian Pop. Seit dem Wintersemester 2022 belegt sie das Schwerpunktstudium Historischer Gesang bei Miriam Feuersinger.
Als Hackbrettsolistin debütierte Antonia Ortner mit dem Bruckner Orchester Linz in der Saison 2022/23 bei der Operette Gräfin Mariza am Landestheater Linz. Außerdem trat sie im Rahmen der Winter Jazz Nites und dem Festival Leicht über Linz als Hackbrettistin im JIM Jamber Orchestra auf. Die Mezzosopranistin war zuletzt im Februar 2023 bei den vokal.isen mit Liedern von Schumann zu hören. Im Juni 2023 verkörperte sie die Singstimme der Ruth in der gleichnamigen Produktion Ruth bei den Rainbacher Evangelienspielen.

Anna-Maria Fischer © Michele Peloza
Die Mezzosopranistin Anna-Maria Fischer wurde in Spitz an der Donau geboren und erhielt ihren ersten Gesangsunterricht an der Musikschule Wachau. Nach einem abgeschlossenen Germanistikstudium studierte sie Sologesang und Gesangspädagogik an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz bei Andreas Lebeda und Christa Ratzenböck.
Während ihrer Studienzeit gab sie ihr Rollendebüt als 3. Dame in Mozarts Die Zauberflöte im Stadttheater Bad Hall. Engagements führten sie unter anderem zu den Bayreuther Festspielen, wo sie 2018 bei der Uraufführung der Oper Der verschwundene Hochzeiter von Klaus Lang mitwirkte. Eine besondere Liebe verbindet Anna-Maria mit der Alten Musik. Derzeit studiert sie den Master historische Aufführungspraxis an der MDW bei KS Michael Schade. In diesem Rahmen verkörperte sie im Juni 2022 die Sorceress in Purcells Dido and Aeneas. Ihre künstlerisch-pädagogische Ausbildung intensiviert sie seit 2023 im Masterstudium Gesangspädagogik an der MDW bei Tanya Aspelmeier. Seit 2021 ist sie im Oberösterreichischen Landesmusikschulwerk als Gesangspädagogin tätig. Als Solistin ist sie immer wieder bei den oberösterreichischen Landeskonzerten und bei Messen sowie Oratorien- und Passionskonzerten im Raum Wien, Nieder- und Oberösterreich zu hören.

Andreas Lebeda © Reinhard Winkler
Andreas Lebeda wurde in Gmunden geboren und erhielt seine erste musikalische Ausbildung in Steyr; er studierte an der Universität Salzburg Germanistik und am Mozarteum Klavier, Klavierkammermusik und Liedbegleitung sowie Musikpädagogik, Dirigieren und Gesang. Entscheidende Anregungen erhielt er in Nikolaus Harnoncourts legendärer Klasse für Aufführungspraxis am Mozarteum und als Schüler von Kurt Widmer an der Schola Cantorum Basiliensis.
1990 erfolgte sein Operndebüt an der Opéra Comédie Montpellier und bei den Festwochen der Alten Musik Innsbruck unter René Jacobs; seither führten ihn Konzerte, Liederabende und Opernproduktionen in bedeutende Musikzentren Europas (Paris, Rom, Barcelona, München, Berlin, Zürich, Basel, Wien, Prag, Zagreb, Sofia, Göteborg, Oslo, Brüssel, Nantes u. v. a.) sowie nach Japan, Südafrika und in die USA (2001 New York-Debüt in der Weill-Hall / Carnegie).
Zu seinen wichtigsten CD-Aufnahmen zählen Schuberts Winterreise (mit Hammerflügel), Mozarts Grabmusik sowie Monteverdis L’incoronazione di Poppea unter René Jacobs bei harmonia mundi France.
Andreas Lebeda lehrte am Mozarteum Salzburg und leitete 30 Jahre lang eine Klasse für Gesang und Vokalensemble an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz; er ist Gründer des KEPLER-KONSorts und Initiator der vokalen Kammermusikreihe vokal.isen.
Inspiriert von Francesca Caccinis berühmtem Ensemble Il concerto delle donne in Florenz interpretieren junge Sängerinnen unter der Leitung von Andreas Lebeda Kompositionen für Frauenstimmen aus sieben Jahrhunderten: Nach dem 1. Preis beim Wettbewerb „Das Podium“ und dem erfolgreichen Debüt beim Festival 4020 Linz standen zuletzt Vokalterzette von Haydn, Beethoven, Loewe, Schumann, Brahms und Schubert auf dem Programm; im Rahmen der vokal.isen präsentierte sich das Ensemble zuletzt mit den Programmen „Da unten im Tale“ und „Music, Love and Wine“.
Simeon Goshev | Klavier
Sonntagsmusik im Salon
Francisco Carolinum, Festsaal
Werke von Wolfgang Amadé Mozart, Karol Szymanowski und Robert Schumann
Simeon Goshev ist Preisträger mehrerer Wettbewerbe (Bösendorfer Klavierwettbewerb in Wien, Internationaler Pianist:innenwettbewerb „Pantscho Wladigerow“ in Schumen und Internationaler Leoš Janáček Klavierwettbewerb in Brno). Als offizieller Bösendorfer Artist vertritt er die Klavier-Manufaktur bei Konzerten in zahlreichen Ländern Europas. Dem klassischen Klavierrepertoire ist Goshev durch seine Ausbildung bei Stefan Vladar, Oleg Maisenberg und Lilya Zilberstein in besonderem Maße verbunden.

Simeon Goshev © Andrej Grilc
"O schöne Nacht"
vokal.isen
Francisco Carolinum, Festsaal
Vokalquartette von Johannes Brahms und Heinrich von Herzogenberg
Helena Dearing | Sopran
Martha Hirschmann | Mezzosopran
Jan Petryka | Tenor
Andreas Lebeda | Bariton
Claus-Christian Schuster | Klavier
Eine langjährige und innige Beziehung verband Johannes Brahms mit Heinrich und Elisabeth von Herzogenberg; die Eingangstakte seines Quartetts O schöne Nacht, mit denen Brahms das zweite Notturno aus Herzogenbergs Opus 22 zitiert, sind wohl ein besonders sinnfälliges Zeichen dieser musikalischen Freundschaft und gegenseitiger Achtung und Wertschätzung. In Hebbels Gedicht Meeresleuchten schließlich steigt Venus selbst, die Göttin der Liebe, aus den Fluten, ein tönender Verweis auf Botticellis berühmtes Gemälde in den geheimnisvoll-dunklen Farben der späten Romantik; die selten aufgeführten Notturni Heinrich von Herzogenbergs gehören zusammen mit den meisterhaften Vokalquartetten von Brahms wohl zu den besonders schönen Kostbarkeiten vokaler Kammermusik.

Helena Dearing © Nora Schoeller

Martha Hirschmann © Reinhard Winkler

Jan Petryka © Theresa Pewal

Andreas Lebeda © Reinhard Winkler

Claus-Christian Schuster © Claus-Christian Schuster
Diogenes Quartett
Sonntagsmusik im Salon
Francisco Carolinum, Festsaal
Werke von Ludwig van Beethoven, Gabriel Fauré und Bedřich Smetana
„Es muss ein Glücksfall gewesen sein, der diese vier Musiker zu einem Ensemble zusammengeführt hat.“ (Süddeutsche Zeitung) Das Diogenes Quartett, 1998 in München gegründet, gehört zu den renommiertesten deutschen Streichquartetten unserer Zeit. In der Saison 2022/23 spielten die vier Musiker:innen unter anderem in der Europäischen Kulturhauptstadt Temeswar, Skopje und Barcelona.
Stefan Kirpal | Violine
Gundula Kirpal | Violine
Alba González i Becerra | Viola
Stephen Ristau | Violoncello

Diogenes Quartett © nikolajlund.com
Konzertgenuss mal vier - Musik für Genießer:innen
Klassische Musik abseits des Mainstreams an Orten, die üblicherweise nicht für Konzerte zur Verfügung stehen. Die vier Konzertreihen des Landes Oberösterreich – Alte Musik - neu gelesen, vokal.isen, Sonntagsmusik im Salon und die Orgelkonzerte – bieten Musik für Genießer:innen.
Die Frage ist berechtigt: soll das Kulturland Oberösterreich selbst als Veranstalter von Konzerten auftreten?
Die Antwort ist klar und eindeutig: Ja. Es macht durchaus Sinn, Konzerte zu veranstalten, und zwar genau dann, wenn es um Bereiche abseits des Mainstreams geht. Nicht die Blockbuster der klassischen Musik also, die ihr Publikum ohnehin finden, sondern Aufmerksamkeit schaffen für die Vielfalt des musikalischen Geschehens, das sich in den Nischen der Musikgeschichte aufspüren lässt.
Ein Angebot also für musikalische Feinspitze. Das Kulturland Oberösterreich versteht sich hier eindeutig als Impulsgeber, um mit besonderem künstlerischen Anspruch und im speziellen Ambiente von Kulturräumen, die üblicherweise nicht als Konzerträume dienen, Musikgenuss zu ermöglichen.
© Land OÖ
Alte Musik im Schloss, Sonntagsmusik im Salon, vokal.isen oder die Orgelkonzerte sind ob ihres qualitätvollen Auftretens schon längst eine fixe Größe im reichhaltigen Linzer Kulturangebot. Dieses Konzept hat sich bewährt und wird somit auch diese Saison fortgesetzt – mit einer kleinen Änderung. Bedingt durch den Umbau des Barocksaales im Linzer Schloss musste für die Konzertreihe Alte Musik im Schloss ein neuer Ort gefunden werden. Unter der neuen Bezeichnung „Alte Musik - neu gelesen“ lebt diese Konzertreihe in der Oö. Landesbibliothek in gewohnter Qualität weiter.
Zusammengefasst unter dem Dachbegriff „Landeskonzerte“ stehen diese Konzertreihen beispielhaft für den eigenen Leistungs- und Qualitätsanspruch des Kulturlandes OÖ. Die Landeskonzerte sind wichtige kulturelle Impulsgeber, die weit über die Grenzen der Landeshauptstadt hinauswirken. Dabei sind die Landeskonzerte stets ihrem Grundsatz treu geblieben, sich nicht der künstlerischen Beliebigkeit bzw. dem „Kultureintopf“ als Maßstab für die Programmgestaltung unterzuordnen. Seit Anbeginn bestimmen ausschließlich Qualität und Unverwechselbarkeit das Programm der Landeskonzerte. Dabei nehmen alle Musikrichtungen in ihrer Besonderheit, ihrem Selbstverständnis und Bedeutung gleichberechtigt ihren Platz ein. Unter dieser Prämisse bin ich davon überzeugt, dass die Konzertreihen auch in dieser Saison dem hohen künstlerischen Anspruch des Veranstalters, der Künstlerinnen und Künstler sowie des Publikums gerecht werden.
Ich bedanke mich bei allen Verantwortlichen und Mitwirkenden – insbesondere bei den künstlerischen Leitungen Carin van Heerden, Anton Voigt, Andreas Lebeda und Gustav Auzinger – für ihr Engagement, gratuliere zu diesem bemerkenswerten Programm und lade Sie herzlich ein, sich von den Veranstaltungen begeistern zu lassen.
Mag. Thomas Stelzer
Landeshauptmann