Terminkalender
Arnold Schönberg - Der Romantiker
Zum 150. Geburtstag
Anna Maria Pammer | Sopran
Andreas Lebeda | Bariton
Clemens Zeilinger | Klavier
Mit Anna Maria Pammer, Andreas Lebeda und Clemens Zeilinger finden drei in der Musik der Zweiten Wiener Schule erfahrene Interpret:innen zu einem reinen Schönberg-Programm zusammen, um damit dessen 150. Geburtstag zu begehen. Im Vordergrund steht eine umfangreiche Auswahl aus den Frühen Liedern, die einen überraschenden Einblick in Schönbergs spätromantisches Werk geben; in den 1907 entstandenen, harmonisch unkonventionell gesetzten Zwei Balladen op.12 lässt sich Schönbergs atonale Phase gleichwohl bereits deutlich erahnen, während er mit den Sechs kleinen Klavierstücken op.19 sein Ideal einer „musikalischen Prosa“ als Gedanken-Darstellung „ohne bloßes Beiwerk und Wiederholungen“ schließlich verwirklicht.
Programm
Die Aufgeregten (Gottfried Keller) op.3/2
Juble, schöne junge Rose (Unbekannt)
Traumleben (Julius Hart) op.6/1
Erhebung (Richard Dehmel) op.2/3
Aus Sechs kleine Klavierstücke op.19: Nr.4
***
Einst hat vor deines Vaters Haus (Ludwig Pfau)
Geübtes Herz (Gottfried Keller) op.3/5
Warum bist du aufgewacht (Ludwig Pfau)
Aus Sechs kleine Klavierstücke op.19: Nr.3
***
Verlassen (Hermann Conradi) op.6/4
Lied der Schnitterin (Ludwig Pfau)
Mädchenlied (Emanuel Geibel)
Dank (Karl von Levetzow) op.1/1
Aus Sechs kleine Klavierstücke op.19: Nr.6
***
Die Beiden (Hugo von Hofmannsthal)
Nur das tut mir so bitterweh’ (Oskar von Redwitz)
Der verlorene Haufen (Viktor Klemperer) op.12/2
Pause
Erwartung (Richard Dehmel ) op.2/1
Waldsonne (Johannes Schlaf) op.2/4
Aus Sechs kleine Klavierstücke op.19: Nr.1
***
Warnung (Richard Dehmel) op.3/3
Mädchenlied (Paul Heyse)
Mahnung [aus: Brettl-Lieder] (Gustav Hochstetter)
Aus Sechs kleine Klavierstücke op.19: Nr.5
***
Ghasel (Gottfried Keller) op.6/5
Schenk mir deinen goldenen Kamm (Jesus bettelt) (Richard Dehmel) op.2/2
Einsam bin ich und alleine (Ludwig Pfau)
Aus Sechs kleine Klavierstücke op.19: Nr.2
***
Waldesnacht (Paul Heyse)
Der Wanderer (Friedrich Nietzsche) op.6/8
Anna Maria Pammer | Clemens Zeilinger © Reinhard Winkler
Musik von Zeitgenossen begleitet Anna Maria Pammer seit ihren Anfängen als Musikerin und – schließlich – Sängerin. Ihre vielfältige Ausbildung (Violoncello, Blockflöte, Gesang, Liedinterpretation, Oper sowie Geschichtswissenschaft) hat ihr programmatisches und dramaturgisches Denken geprägt. In der Konfrontation der Musik um und seit 1900 mit jener der vorangegangenen Jahrhunderte findet sie das Spannungsfeld, aus dem sie ihr künstlerisches Denken entwickelt. Die persönliche Begegnung, der Austausch und die Zusammenarbeit mit Komponisten empfindet sie nicht nur als Bereicherung, sondern als musikalisches Lebenselixier. Zu diesen Komponisten zählen György Kurtág, Helmut Lachenmann, Hans Zender, Salvatore Sciarrino, Georg Kreisler, Gerhard Rühm, Sandeep Baghwati, Sofia Gubaidulina, Dieter Kaufmann, Keizo Ideta, Andor Losonczy, Iván Eröd, Kurt Schwertsik, Udo Zimmermann, Christian Utz, Gerd Kühr, Bernhard Lang, Manos Tsangaris, Peter Androsch, Rudolf Jungwirth, Michael Amann, Reinhard Fuchs, Tanja Brüggemann, Pierre-Dominique Ponnelle, Helmut Rogl, Clemens Gadenstätter, Bertl Mütter, Wim van Zutphen, Alexander Stankovski und nicht zuletzt Balduin Sulzer.
Bei der Erarbeitung ihrer Werke konnte Anna Maria Pammer häufig auf großartige Kollegen zählen, unter ihnen die Dirigenten Rudolf Barschai, Roberto Abbado, Dennis Russell Davies, Peter Keuschnig, Peter Rundel und Johannes Kalitzke, und auf renommierte Ensembles, Orchester und Solisten wie das Arditti Quartett, das Gringolts Quartett, das Hagen Quartett, das Aron Quartett, das Diotima Quartett, das Zemlinsky Quartett, das Koehne Quartett, das Orchester der RAI Turin, das SWR-Sinfonieorchester, das RSO Wien, das Bruckner Orchester Linz, das Klangforum Wien, die Basel Sinfonietta, das Ensemble Musikfabrik, das Ensemble „die reihe“, das Ensemble Kontrapunkte und Maki Namekawa, Gottlieb Wallisch, Florian Müller, Clemens Zeilinger, Ariane Haering, Patricia Kopatchinskaja, András Keller, Ilya Gringolts und Gidon Kremer.
Clemens Zeilinger, in Wien geboren, studierte zunächst am Brucknerkonservatorium Linz, später an der Universität für Musik Wien. Zu seinen Lehrern zählten Roland Keller, Peter Barcaba, Heinz Medjimorec, Georg Ebert (Kammermusik) und Anton Voigt.
Ergänzend besuchte er Meisterkurse von Leonard Hokanson, Oleg Maisenberg, Ludwig Hoffmann und Andrzej Jasinski.
Clemens Zeilinger hat mehrere Preise gewonnen - den 1. Preis beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ und den 1. Preis beim Europäischen Jugend-Musikwettbewerb in Antwerpen, außerdem war er Preisträger des Beethoven-Wettbewerbs in Wien und des Europäischen Kammermusikwettbewerbs in Den Haag. Mehrmals wurde ihm das Bösendorfer Stipendium zuerkannt.
2008 war er „Artist of the Year“ von ORF-Radio Ö1 anlässlich dessen 40-jährigen Bestehens.
Konzerte führten Clemens Zeilinger durch ganz Europa, in die USA, nach Japan, Korea, Marokko, in den Iran und in den Oman. Als Solist arbeitete er mit vielen renommierten Orchestern zusammen, darunter das Tonkünstler-Orchester-Niederösterreich, das Bruckner Orchester Linz, das Mozarteum Orchester Salzburg, The Orchestra of the Royal Academy London, die Zagreber Philharmoniker und die Südböhmische Philharmonie.
2008 spielte er sämtliche Sonaten von Ludwig van Beethoven im Brucknerhaus Linz, 2010 widmete er sich dort einem Schubert-Schwerpunkt mit einem eigenen Zyklus.
2011 und 2012 war er "Artist in Residence" im Brucknerhaus Linz.
Zeilinger unterrichtet an der Universität für Musik in Wien und an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz.
Der Künstler hat mehrere CDs mit Werken von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Robert Schumann, Dmitri Schostakowitsch und Erwin Schulhoff eingespielt.
https://clemenszeilinger.com/hallo-welt/
Andreas Lebeda © Reinhard Winkler
Andreas Lebeda wurde in Gmunden geboren; er studierte an der Universität Salzburg (Germanistik) und am Mozarteum (u. a. Gesang, Klavier, Dirigieren, Musikpädagogik); Meisterkurse führten ihn zu Elisabeth Schwarzkopf, Kurt Widmer und Burga Schwarzbach. Entscheidende Anregungen erhielt er in der legendären Klasse von Nikolaus Harnoncourt am Mozarteum und als Schüler von Kurt Widmer an der Musikakademie Basel.
1990 erfolgte sein Operndebüt unter René Jacobs an der Opéra Comédie Montpellier; seither führten ihn Konzerte, Liederabende und Opernproduktionen in bedeutende Musikzentren in Europa, Südafrika, Japan und in den USA sowie zu zahlreichen internationalen Festivals (Festwochen der Alten Musik Innsbruck, Carinthischer Sommer, Festival Moulin d'Andé, Bregenzer Frühling, Styriarte Graz, Printemps des Arts Monte Carlo, Brahms!-Festival Mürzzuschlag, La folle Journée Nantes u. v. a.). 1999 debütierte er in den USA mit einem Goethe-Lieder-Programm (Dumbarton Oaks), es folgten Mahlers Rückert-Lieder in Washington DC und 2001 sein New-York-Debüt in der Weill-Recital-Hall (Carnegie).
Opernproduktionen der letzten Jahre waren die österreichische Erstaufführung von Siegfried Matthus’ Kammeroper Kronprinz Friedrich, Mozart und Salieri von Nikolaj Rimskij-Korsakov sowie die Uraufführung von Gunter Waldeks Oper Schatten im Dorf. Zu seinen wichtigsten CD-Aufnahmen zählen Monteverdis L’incoronazione di Poppea unter René Jacobs, Mozarts Grabmusik sowie Franz Schuberts Winterreise.
Andreas Lebeda unterrichtete am Mozarteum Salzburg und an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz, er ist Gründer und Initiator der vokal.isen.